Kindergarten, Schule, Hort

Leider sind die Kindergärten das Paradebeispiel für unselige ad hoc Planungen und für Entscheidungen bar jeder langfristigen Perspektive. Die Bevölkerungsentwicklung Münchendorfs war auch schon vor Jahrzehnten absehbar.

Mit hunderten Hektar Bauflächenwidmungen ist es aufgrund der Stadtnähe zu Wien nicht besonders überraschend, dass trotz mittlerweile hoher Grundstückspreise viele Jungfamilien nach Münchendorf ziehen. Mit dem überdurchschnittlichen Zuwachs in der Altersgruppe 25 bis 40 Jahren kommen natürlich auch viele Kinder, die Kindergartenplätze, Schulplätze und manchmal auch Hortbetreuung brauchen. Derzeit wächst der Bedarf an Plätzen noch immer. Solange noch riesige Flächen verbaut werden können wird der Bedarf weiter steigen.

Das Ausweichen auf Containeranlagen ist keine brauchbare Dauerlösung – sondern eine ideenlose Notlösung – die bereits in den Fehleinschätzungen der Vergangenheit begründet ist. Warum darf nicht weiter voraus gedacht werden? Die bestehend Schule platzt schon jetzt aus allen Nähten und die Dachkonstruktion, die Fenster sollten saniert werden. Aus unserer Sicht wäre der Neubau eines Mehrzweckgebäudes, in dem Schule, Hort und Kindergarten Platz fänden, angezeigt. Damit kann man innerhalb von drei bis vier Jahren die bestehenden Provisorien auflassen oder sanieren und einer anderen Nutzung unterziehen.

Es gibt in Münchendorf durchaus Bedarf an zusätzlichen Flächen – nur als Beispiel: es gibt keinerlei Räumlichkeiten für die Jugend. Bei der Planung eines neuen Gebäudekomplexes in zentraler Lage kann schon eine alternative zukünftige Nutzung mitgeplant werden. Das Wachstum von Münchendorf wird nicht ewig währen und die Anzahl der Kinder wird zurückgehen und sich auf einem niedrigeren Niveau stabilisieren. Dann könnten – wenn dies in der Planung schon berücksichtigt wurde – aus Schulräumen beispielsweise auch stockwerkweise Wohnungen werden, oder Platz für betreutes Wohnen, für junges Wohnen … Diesmal sollten wir nicht zulassen, dass sich ein Architekt ein Denkmal unter Maximierung der Baukosten und Minimierung der brauchbaren Nutzfläche bauen kann. Wenn man beim Schulbau wenigstens für eine Möglichkeit der späteren Aufstockung gesorgt hätte, wären die Probleme heute kleiner.

Die Finanzierung wird sicherlich nicht einfach – daran hätte man aber schon vor Jahrzehnten mit den Bauflächenwidmungen denken müssen. Jetzt ist das Problem eben da und muss rasch und mit dem nötigen Weitblick und Vorausschau angegangen werden, sonst wird eine ganze Generation Kinder in Provisorien aufwachsen müssen.